Der „Bierfiedler“ von Uhlsdorf

Die Geschichte unseres Hofes reicht weit zurück in eine Zeit, wo rauhe Sitten herrschten und besonders zwischen Kirche und Bauernvolk nicht immer alles Frieden und Freude war. Laut Überlieferung konnten sich nämlich der hier ansässige „Bierfiedler“ – er spielte mit seiner Geige zum Tanz und hat wohl auch dem Gerstentrunk wohlwollend gegenüber gestanden- und der Pfarrer des Dorfes nicht so gut leiden.

Einen Streit hat in diesem Falle wohl eher der „Bierfiedler“ gewonnen, denn der Pfarrer wurde versetzt nach Leipzig.

Doch so ganz gab er sich nicht geschlagen, denn als beim nächsten Hochwasser um 1700 die Sturzbäche auch das Dörfchen Uhlsdorf erreichten, zerstörte das Wasser die an der Straße stehende Scheune unseres fiedelnden Bauern. Fast logischerweise wurde dies in der Zeit als Strafe Gottes ausgelegt. Doch der Bierfiedler wusste sich wohl zu helfen und baute ein neues Gebäude am Hang weiter oben. Und wir vermuten, dass dies unser zu restaurierendes Gebäude ist.

Sprich: Tanz und Musik, Freude am Leben und nicht immer klein beigeben steckt noch in den Mauern und darf auch uns begleiten.

Das Erhalten der alten Bausubstanz ist für uns genau so wichtig, wie eine ökologische Bauweise für die Zukunft, die uns Effizienz und kurze Wege verspricht. Diesen Drahtseilakt versuchen wir gerade zu verwirklichen.