Unser Richtfest am Montag

Mit dem Richtfest ist in der alten Tradition ein wichtiger Bauabschnitt beendet: der Rohbau ist abgeschlossen und der Dachstuhl fertig. Wir feierten dies mit unseren fleißigen Bauleuten und natürlich mit dem Guidohofteam.

Sebastian Donner, unser Zimmermann, überraschte uns mit einer Holzbank für den Hof als Geschenk seiner Firma. Dann blickten wir alle nach oben, denn eine mit bunten Bändern geschmückte Birke zierte unseren Giebel.

Weiter ging es mit einem Richtspruch zum Segen des Hauses, den Sebastian nicht besser hätte auswählen können. Er passt perfekt zu unserem Projekt und kann am Ende dieses Blogs nachgelesen werden. Der Tradition nach muss der letzte Nagel vom Bauherrn eingeschlagen werden. Wir sind zum Glück gleich drei Bauherren und ich musste das Riesending nicht allein, sondern mit der Hilfe meiner Söhne, einschlagen. Der letzte Hammerschlag wurde groß gefeiert.

Dann durfte ich noch ein Sektglas vom Gerüst nach unten werfen. Dieses musste unbedingt zerspringen. Kein Problem!

Danach stießen wird mit Sekt an und freuten uns von Herzen, dass alles so reibungslos bisher verläuft.

Kartoffelsalat, Brötchen, Roster und Rind, was extra von unserem Statiker zubereitet wurde, sorgten für kulinarische Genüsse. Es war ein wunderbarer Nachmittag für alle und wir saßen noch lange in unserem „Festsaal“ und im Innenhof.

Nun bleibt uns nur, noch einmal Danke zu sagen. An alle Beteiligten, die an unserem Zukunftsprojekt teilhaben und alles so wunderbar im Fluss halten. Wir könnten nicht freudiger sein.

Richtspruch

Ihr lieben Gäste, hört Euch an,
zum Richtfest heut‘ den Zimmermann,
der immer, wenn ein Bau gelungen,
hat dessen Werdegang besungen,
ihm aufgesetzt den bunten Kranz (Birke :) )
und sich gefreut bei Schmaus und Tanz.

Es rast das Leben ohne Rast,
im Wahnsinn und in wilder Hast,
wobei es alles mit sich reißt,
und herzlos übern haufen schmeißt,
dass manches Alte – voll Verdruss –
oft von der Zeit vergehen muss.

Doch wir, wir haben wohlbedacht
das Ält’re nicht kaputt gemacht!
Wir haben weise eingeseh’n:
Es gilt, Verschied’nes zu versteh’n,
dass man im Leben dann und wann
auch Altes noch gebrauchen kann.

Dies sollte uns`re Jugend nun
auch heute ab und zu mal tun!
Gereifter Geist und junge Kraft
ergänzen sich dann meisterhaft.

So zimmerten wir Zimmerleut
am Bau aus der vergang`nen Zeit,
vereinten rasch mit kühnem Schwung
das Alte mit der Neuerung.

Man schuf den greisen „Guido“ schnell
wieder modern und rationell,
so dass der Bauherr drin sodann
nach seinen Wünschen walten kann,
und ihm der Bau so fernerhin
allzeit viel Glück und Segen bring`.
Dies wünschen frohen Sinnes heut
alle Zimmerleut!

Ich lobe Architekt und Meister,
ich preise alle guten Geister,
die hier am Bau mit tätig waren.
Und, dass die Bürgschaft kann sparen
und wir uns ehrlich abgeschunden,
dass darf ich heute wohl bekunden.

Verachtet mir das Handwerk nicht,
dem`s nie an Kunst und Fleiß gebricht,
das uns`rer Wirtschaft immerdar
wahrhaftig eine Stütze war.
Drum ist es heut` an ihm gelegen,
dem Haus zu geben seinen Segen!

Ein Glas voll Wein will ich jetzt trinken,
und alles Unheil soll versinken
mit seinen Scherben in den Grund!

Das Handwerk bleibe stets gesund!
Und ewig sei uns Glück und Frieden
in unserer Heimatstadt beschieden!
Sie lebe Hoch – Hoch – Hoch!