Zwischenmenschliche Hilfe und Verständnis

Welch eine besondere Zeit: Die ganze Menschheit wird geschüttelt und auch hier überschlagen sich die Ereignisse:

Frühjahr heißt alles gleichzeitig machen…Kartoffeln legen, umtopfen, pikieren, ernten, pflanzen, säen, Präparate spritzen, Boden bearbeiten, bewässern und das alles dieses Jahr ohne Praktikanten!?

Die letzten Wochen haben uns außerdem in Atem gehalten: Einführung vom Schichtsystem beim Packen, Einstellung von drei neuen Mitarbeitern und zwei Wieder-Mitarbeiter, Anlegen von neue Touren und Entlastungstouren, Bestellvorgänge, wo viele Artikel beim Biogroßhändler fehlen, die wir ersetzen und uns manchmal unsicher sind, ob das jeder Kunde so wünscht. Und dann das Schlimmste, was vor Ostern passieren kann….nicht genug Eier an einem Liefertag!!!

Das Team ist mitfühlend, aber was nützt es, wir können noch nicht selber Eier legen. Wir schränken unseren Urlaub ein, arbeiten auch zum Feiertag, um alle Liefertouren ausliefern zu können. Bitte haben Sie Verständnis, wenn mal was nicht klappt. Das ist leider nicht immer so und meine Kundenbetreuerinnen sind zwar auch traurig, wenn Fehler passieren, aber wir arbeiten zur Zeit an der Leistungsgrenze eines jeden Einzelnen.

Manchmal sind wir konfrontiert mit aufgebrachten Menschen, denen wir etwas nicht liefern konnten oder wo der Fahrer ausgerechnet am Karfreitag etwas vergessen hat. Doch, wir haben alles gegeben, mehr geht leider nicht.

Eine Karte mit diesem Text und Bild übergab mir ein Fahrer von einer Familie aus Annaberg. Mir gefällt es so gut, dass ich euch diese Botschaft weitersenden möchte:

Jeden Tag
einmal
sich dem Himmel entgegenstrecken
und danke sagen
für alles, was gut war
für alles, was ich geerntet habe
lachend
und wissen:
ich bin nicht allein.

Das und der wertschätzende Text macht uns Mut und bringt Zuversicht.
Dafür sage ich Danke, und wir sollten auch gemeinsam Danke sagen, für die vielen schönen Sachen, die wir noch haben. Und gemeinsam eine schöne, lebenswerte Zukunft gestalten, denn wir selber haben es in der Hand.

Und Danke auch den Helfern, die jetzt immer mal kommen, wenn unsere Praktikanten wegfallen, denn wir können die Arbeit allein nicht schaffen.

Am Karfreitag wurden deshalb die Tomaten getopft und ich war so glücklich über die Tatkraft meiner 5 Helfer.

Danke euch allen, die ihr mit uns in der Erde buddelt und an allen Orten, wo wir die Versorgung der Menschen durch unsere Ökokisten und Hofladen mit aufrecht erhalten. Nur so geht es…